Nationale Weiterbildungsstrategie
Kurz zusammengefasst
Im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie plant die Bundesregierung eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland zu etablieren. Berufliche Weiterbildung wird als wichtiger Schlüssel betrachtet, um in Zukunft die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern und die Innovationsfähigkeit von Arbeitgebern zu sichern.
Der DMB verfolgt die Entwicklung dieses Vorhabens und stellt alle relevanten Hintergrundinformationen bereit.
Die Ereignisse im Detail
Worum geht es?
Weiterbildung in Betrieben ist notwendig, um dem Fachkräftemangel und dem digitalen Wandel auf dem Arbeitsmarkt zu begegnen. Die Idee des lebensbegleitenden Lernens soll mit der Strategie schrittweise in den Arbeitsmarkt integriert werden. Damit baut die Nationale Weiterbildungsstrategie auf dem Qualifizierungschancengesetz auf, welches bereits ein Recht auf Weiterbildungsberatung für Unternehmen umfasst.
Folgendes sind die Kernpunkte der Nationalen Weiterbildungsstrategie:
- Erhöhung der Transparenz von Weiterbildungsangeboten.
- Förderlücken schließen und Fördersystem anpasssen.
- Vernetzung der Weiterbildungsberatung und Intensivierung von Qualifizierungsangeboten.
- Stärkung der Verantwortung der Sozialpartnern.
- Kompetenzen von Arbeitnehmern sichtbar machen.
- Weiterentwicklung von Fortbildungsabschlüssen und Weiterbildungsangeboten.
- Förderung von Bildungseinrichtungen als Kompetenzzentren für berufliche Bildung.
- Stärkung des Fachpersonals der Weiterbildung.
Das gesamte Strategiepapier der Nationalen Weiterbildungsstrategie findet sich zum Nachlesen hier.
Umsetzung und nächste Schritte
Nächste Schritte: Die Nationale Weiterbildungsstrategie ist seit Juni 2019 beschlossen, sodass die Vorhaben nun angegangen werden können. Dabei wird die Umsetzung der Nationalen Weiterbildungsstrategie als kontinuierlicher Prozess betrachtet. Im Jahr 2021 soll ein erstes Zwischenfazit gezogen werden, um gegebenenfalls Handlungsziele anpassen zu können.
Warum relevant für den Mittelstand?
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellt die Entwicklung eines Weiterbildungskonzepts eine große Herausforderung dar, da sie nur selten über eigene Personalabteilungen verfügen. Eine sinnvolle Einbindung von Weiterbildungsmaßnahmen in den Betrieb ist jedoch eine wichtige Voraussetzung, um dem Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt zu begegnen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Mithilfe der Nationalen Weiterbildungsstrategie sollen KMU in Zukunft zielgerichteter und effektiver bei dem Thema Fort- und Weiterbildung unterstützt werden.
Die DMB-Bewertung
Eine Bereitschaft der Koalition, sich intensiv und langfristig mit der Thematik auseinanderzusetzen, scheint vorhanden zu sein. Der DMB begrüßt es, dass beteiligte Akteure und Sozialpartner stärker eingebunden werden. Schließlich kann berufliche Weiterbildung nicht allein von den Unternehmen geschultert werden. Mit welchem Erfolg die Nationale Weiterbildungsstrategie schlussendlich umgesetzt werden kann, bleibt abzuwaren. Die Transparenz der Fördermaßnahmen – wie z.B. die vielfältigen Förderprogramme – ist für Unternehmen und Beschäftigte aktuell noch nicht ausreichend. Einen Überblick im Förderdschungel verschafft der DMB beispielsweise mit dem Themenschwerpunkt Förderprogramme.