21.05.2021Hintergrund

Mittelstand in Zahlen: Internationalisierung in Pandemie-Zeiten

Der Mittelstand ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Doch wie ist dieser aufgestellt? Was steckt dahinter? Was bewegt KMU? Der DMB stellt mit "Mittelstand in Zahlen" regelmäßig interessante Fakten und Studienergebnisse vor.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf das Auslandsgeschäft des deutschen Mittelstands?

Der KfW-Internationalisierungsbericht 2021 untersucht die Auswirkungen der Corona-Krise auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und zeigt auf, dass Auslandsaktivitäten auch in Zukunft noch eine Rolle spielen werden - auch wenn voerst überwiegend Pessimismus herrscht. 

Die Corona-Krise lässt das Auslandsgeschäft des Mittelstands einbrechen. Das geht aus dem aktuellen KfW-Internationalisierungsbericht 2021 hervor. Demnach sind die Waren- und Dienstleistungsexporte Deutschlands im vergangenen Jahr um 10,1% auf rund 1.477 Mrd. gesunken. Besonders international agierende KMU waren von der Corona-Pandemie betroffen und verzeichneten deutlich häufiger Umsatzrückgänge, Verkleinerungen des Absatzgebietes und Lieferkettenstörungen. Somit ist für das Gesamtjahr 2020 mit einem deutlichen Rückgang der mittelständischen Auslandsumsätze zu rechnen – von 17% auf rund 494 Mrd. EUR.

 

Besonders die kleineren Unternehmen sind pessimistisch

Die Corona-Krise führt zu nachhaltigen Veränderungen: Während sich knapp 40% der Auslandsaktiven in den kommenden fünf Jahren stärker auf den inländischen Markt konzentrieren möchten, beabsichtigen nur 23% der Auslandsaktiven, ihre Exporte zukünftig stärker zu diversifizieren. Zu dieser Minderheit gehören vor allem größere und exporterfahrenere Unternehmen. Kleineren Unternehmen fehlen sowohl die notwendigen finanziellen als auch personellen Ressourcen.

 

Wie wird sich das Auslandsgeschäft in Zukunft entwickeln?

Laut KfW-Bericht werden für den deutschen Mittelstand zukünftig europäische Länder sowie Schwellen- und Entwicklungsländer als Absatzmärkte bedeutend sein.

Drei von zehn Mittelständlern planen, die Beschaffung zukünftig auf das Inland zu fokussieren. Einen kompletten oder teilweisen Rückzug aus der globalen Wertschöpfungskette beabsichtigen nur die wenigsten. Trotz der Corona-Pandemie bleiben die Vorteile der internationalen Wertschöpfungskette weiterhin erhalten.

 

Quelle: KfW-Internationalisierungsbericht 2021

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