Begriffserklärungen
Beihilfen an Unternehmen müssen in bestimmten Fällen durch die Europäische Kommission genehmigt werden, um die Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen sicherzustellen. Unterschreitet die Beihilfe allerdings eine Untergrenze, so muss diese aus Bagatellgründen nicht bei der Europäischen Kommission angemeldet und genehmigt werden. Gültig ist diese De-minimis-Beihilfe-Regelung für Beihilfen, welche den Subventionswert von 200.000 Euro in den vergangenen zwei Kalenderjahren nicht überschreiten.
Bei einer Förderquote handelt es sich um einen Prozentsatz, der bestimmt, mit welchem Anteil die Gesamtausgaben bezuschusst werden. Wenn ein Unternehmen beispielsweise zuwendungsfähige Ausgaben von 10.000 Euro vorweisen kann und die Förderquote bei 30 Prozent liegt, dann werden 3.000 Euro (0,3*10.000 Euro) durch das Förderprogramm finanziert.
Als Fremdkapital wird Kapital bezeichnet, welches Unternehmen durch einen Gläubiger zu einer festgelegten Laufzeit zur Verfügung gestellt werden kann. Gläubiger können z.B. Hausbanken oder Förderbanken sein.
Der Begriff GRW steht für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Mit der GWR-Förderung sollen KMU aus strukturschwachen Regionen gefördert werden. Kriterien zur Antragsberechtigung und weitere Voraussetzungen können auf der Internetseite der Förderdatenbank des Bundes gefunden werden.
Die Haftung liegt bei dem Antragssteller eines Darlehens. Ohne Haftungsfreistellung haftet in der Regel die Hausbank zu 100 Prozent gegenüber der Förderbank. Wird die Hausbank durch eine Haftungsfreistellung im Schadensfall nur noch teilweise haftbar gemacht, so ist die Hausbank eher gewillt, ein Darlehen für das Unternehmen zu ermöglichen. Somit stellt die Haftungsfreistellung faktisch eine Erhöhung der Bonität für Unternehmen dar.
Die Hausbank eines Unternehmens ist die Bank, über welche die meisten finanziellen Transaktionen getätigt werden. Wenn Förderprogramme über Förderbanken laufen, stellen die Hausbanken häufig die Instanz zwischen Unternehmen und Förderbank dar.
Die Europäische Kommission definiert kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) anhand der Beschäftigtenzahl, dem Jahresumsatz und der Jahresbilanzsumme. Die KMU-Schwellenwerte werden wie folgt aufgeschlüsselt (Stand 2019):
Bezeichnung | Zahl der Beschäftigten | Jahresumsatz in € | Jahresbilanzsumme in € |
Kleinstunternehmen | unter 10 | bis 2 Millionen | bis 2 Millionen |
Kleines Unternehmen | unter 50 | bis 10 Millionen | bis 10 Millionen |
Mittleres Unternehmen | unter 250 | bis 50 Millionen | bis 43 Millionen |
Zur Einordnung in die jeweilige Unternehmensbezeichnung müssen die Werte der Beschäftigtenzahl sowie der Jahresumsatz oder die Jahresbilanzsumme erfüllt sein.
Nachrangkapital bezeichnet Forderungen von Gläubigern, die – im Falle einer Insolvenz – erst dann zurückgezahlt werden, wenn alle anderen Verbindlichkeiten bereits ausgeschöpft wurden.
Als Sachanlagevermögen werden Anlagevermögen bezeichnet, die materielle Gegenstände sind. Beispiele sind Grundstücke, Maschinen oder Gebäude.
Tilgung bezeichnet die Rückzahlung von Schulden. Vor Beginn einer Kreditaufnahme bei einer Bank wird die Art und Weise der Tilgung festgesetzt. Grundsätzlich lässt sich zwischen endfälligen Tilgungen und Zahlungen in Raten unterscheiden.
Wird bei Krediten eine tilgungsfreie Anlaufzeit gewählt, muss zu Beginn der Laufzeit keine Tilgung erfolgen, d.h. die Schulden werden in diesem Zeitraum noch nicht abgebaut, sondern es werden lediglich die anfallenden Zinsen gezahlt. Dies ermöglicht Unternehmen eingangs eine niedrige Zahlungsrate, die mit der Laufzeit ansteigt.
Als Zuschuss werden die finanziellen Mittel bezeichnet, die im Rahmen des Förderprogramms für das Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. In der Regel müssen Zuschüsse nicht vom Empfänger zurückgezahlt werden.
Ein Zuschuss kann generell aber auch in der Form von barem Geld, Gütern und Dienstleistungen getätigt werden, was bei Förderprogrammen aber nur sehr selten der Fall ist.
Die Zweckbindungsfrist beträgt einen Mindestzeitraum, in dem finanzielle Mittel an einen bestimmten Zweck gebunden sind, d.h. nur für diesen Zweck ausgegeben werden dürfen.
Bei einer Erstausbildung handelt es sich um eine erstmalige Berufsausbildung bzw. Studium, das mit einer erfolgreichen Abschlussprüfung beendet wurde.
Innovationsassistenten bezeichnen Absolventen einer Universität oder Fachhochschule, deren Einstellung häufig gefördert wird, um den Wissenstransfer zwischen der Wissenschaft und den Unternehmen zu unterstützen.
Als Aufstocker werden Personen bezeichnet, die neben dem Arbeitslosengeld II (ALG II) eine Erwerbstätigkeit ausführen, um ihre Einkünfte zu steigern. Jedoch ist die Höhe der Einkünfte nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt ohne das ALG II zu bewerkstelligen.
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