Digitale Arbeitswelt: Fachkräfte von morgen
Welche neuen Kompetenzen, Arbeitsformen und Berufsbilder werden in der digitalen Arbeitswelt nötig sein?
Die Digitalisierung ändert die Arbeitswelt grundlegend. Eine fortlaufende Entwicklung, die weder befristet ist noch als Projekt einfach abgearbeitet werden kann. Der damit einhergehende Wandel in Unternehmen erfasst unweigerlich auch deren Beschäftigte. Wenn Unternehmensprozesse digitaler werden, sind Führungskräfte genauso betroffen wie jeder einzelne Angestellte. Von ihnen werden neue Kompetenzen erwartet. Dafür bieten digitale Prozesse unter Anderem moderne Flexibilität und lassen spannende neue Berufsbilder entstehen.
Neue Kompetenzen
Neue Kompetenzen werden ihnen abverlangt, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben und das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Hierfür ist eine planvolle Weiterentwicklung, das sogenannte Talent Development, von Mitarbeitern unerlässlich. Erfolgsschlüssel ist die Weiterbildung und das Konzept des lebenslangen Lernens über alle Generationen hinweg. Hierbei gewinnt vor allem der Umgang mit Informationen und Daten immer weiter an Relevanz.
Neue Arbeitsformen
Die Herausforderungen für Unternehmen und Personal lassen auch neue Chancen entstehen. Beispielsweise ermöglicht die Digitalisierung neue Arbeitsformen wie das Arbeiten von zu Hause aus (Home Office), die Zusammenarbeit verschiedener Berufe durch Bürogemeinschaften (Co-Working-Spaces) und die zentrale Datenspeicherung (Cloud Collaboration). Ort und Zeit der Arbeit können damit flexibler gestaltet und Kommunikationswege digital erweitert werden.
Neue Berufsfelder
Zusätzlich zu neuen Arbeitsformen, neuen Produkten und Apps entstehen auch neue Jobs durch die Digitalisierung. Immer mehr Unternehmen stellen beispielsweise einen Chief Digital Officer, kurz CDO, auf der Chefetage ein. Dieser Beruf ist noch selten im Mittelstand, doch laut der 2019 Chief Digital Officer-Studie verfügen bereits 48 Prozent der Unternehmen in Deutschland über einen Digitalchef und liegen damit sogar über der europäischen Quote von 39 Prozent. Diese Position wird auch im Mittelstand in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Zu den zentralen Aufgaben eines CDO gehören die Planung, Organisation und Durchführung der Digitalen Transformation. Mit der Digitalisierung in der Ausbildung haben sich bislang zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland beschäftigt. Als gutes Beispiel hierfür gilt seit dem letzten Jahr die neue Berufsausbildung zum Kaufmann/zur Kauffrau für E-Commerce. Sie verbindet bereits jetzt den Bedarf an Digitalisierungskompetenz mit dem klassischen kaufmännischen Know-how für qualifizierte Nachwuchskräfte.
Digitale Kompetenzen
Wie digital müssen Mitarbeiter denn nun eigentlich sein und wie lässt sich dies gut strukturieren und vergleichen? Im europäischen Referenzrahmen „DigComp“ sind hierfür fünf Kompetenzfelder mit insgesamt 21 Einzelkompetenzen definiert.