15.06.2023Praxistipp

5 Tipps für eine widerstandsfähige Lieferkette

Zwei Drittel der deutschen Unternehmen nehmen laut einer DIHK-Umfrage von Ende 2022 Anpassungen an ihrer Lieferkette vor.

 

Eine gut funktionierende Lieferkette ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da sie sicherstellt, dass Rohstoffe, Komponenten und fertige Produkte schnell und effizient transportiert werden können. In den letzten Jahren haben jedoch Ereignisse wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Corona-Pandemie und die Suezkanal-Blockade gezeigt, wie anfällig globale Lieferketten sein können. Daher ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihre Lieferketten zu stärken und widerstandsfähiger zu machen. Der DMB hat fünf Tipps für Unternehmen aufgelistet, die ihre Lieferketten stabiler aufstellen wollen:

 

 

1. Identifizierung potenzieller Risiken

Jedes Unternehmen sollte sich bewusst machen, welche Risiken es in seiner Lieferkette gibt und wie es darauf reagieren kann. Besondere Herausforderungen können beispielsweise die Auswirkungen von Naturkatastrophen, politischen Unruhen oder Veränderungen in den Marktpreisen darstellen. Eine regelmäßige Risikoanalyse ist daher unerlässlich, um schnell auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Der kostenlose Supply Chain Quick Check der Funk-Gruppe kann bei der Identifizierung von Risiken helfen.

 

2. Diversifizierung der Lieferanten

Wenn ein Unternehmen von einem einzigen Lieferanten abhängig ist, kann dies zu einer Schwachstelle in der Lieferkette führen. Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Lieferanten kann das Risiko von Verzögerungen oder Engpässen reduziert werden. Zudem sollten Unternehmen regelmäßig die Leistung ihrer Lieferanten bewerten, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Laut einer Umfrage der DIHK von Ende 2022 nehmen zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland Anpassungen an ihrer Lieferkette vor. Die Top-Gründe für Unternehmen, nach neuen bzw. zusätzlichen Lieferanten zu suchen sind Kostenoptimierung (64 %), Diversifizierung bzw. Risiko-Minimierung bei Ausfällen (62 %), Einfacherer Zugang zu Rohstoffen oder Vorleistungen (33%), Handelshemmnisse (23 %) und Einhaltung von europäischen Nachhaltigkeitspflichten (12 %).

 

3. Verbesserung der Zusammenarbeit mit Lieferanten

Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten kann dazu beitragen, dass Probleme schneller gelöst werden und die Lieferkette effizienter wird. Unternehmen sollten daher regelmäßig mit ihren Lieferanten kommunizieren und gemeinsam an der Verbesserung der Lieferkette arbeiten. Bezahlt kann sich die Suche nach neuen Partnern in regionalen Netzwerken machen. So können Unternehmen die Lieferwege möglichst kurzhalten und Transportschwierigkeiten sowie hohe Kosten vermeiden. In Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarländern sind hilfreiche Netzwerke wie beispielsweise die Deutsch-Niederländische Handelskammer entstanden, die bei der Suche nach spannenden Partnern grenzübergreifend helfen. Der DMB unterstützt Sie gerne bei der Suche nach den passenden Ansprechpartnern.

 

4. Investieren in Technologie

Die Investition in Technologie wie z.B. cloudbasierte Systeme oder automatisierte Lagerhaltung kann dazu beitragen, dass die Lieferkette effizienter wird und Probleme schneller erkannt werden. Eine bessere Transparenz und Nachverfolgbarkeit in der Lieferkette kann dazu beitragen, Engpässe zu vermeiden und die Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen. Die Absicherung der Datenmanagements spielt für einen reibungslosen Ablauf einen entscheidenden Faktor. Aus diesem Grund sollten verschiedene Softwarelösungen gründlich geprüft mit externen Beratern besprochen werden. Digitale Tools können dabei helfen, Störungen früh erkennen zu können. Außerdem können mit künstlicher Intelligenz Nachfrageprognosen erstellt werden, was eine genaue Planung, automatische Anpassung und Flexibilität ermöglicht.

 

5. Aufbau einer Resilienzstrategie und regelmäßiges Prozessmonitoring

Eine Resilienzstrategie ist wichtig, um auf unvorhergesehene Ereignisse in der Lieferkette schnell und effektiv reagieren zu können. Hierbei sollten Unternehmen mögliche Szenarien durchspielen und Maßnahmen entwickeln, um auf diese vorbereitet zu sein. Eine wichtige Rolle spielt dabei das regelmäßige Monitoring der Lieferkettenprozesse. Durch die Analyse der Daten können Maßnahmen zur Optimierung entwickelt werden, um sicherzustellen, dass so effizient wie möglich gearbeitet wird. In diesem Zusammenhang kann es helfen, wenn Feedback von Kunden und Lieferanten eingeholt wird, um mögliche Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

 

 

 

Dieser Beitrag ist Teil von Mittelstand WISSEN zum Thema "Unternehmerische Widerstandsfähigkeit"

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